ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) wird oft als eine Herausforderung angesehen, die es zu überwinden gilt. Für viele Frauen, die mit ADHS leben, kann es jedoch auch eine Quelle von Kreativität, Einfallsreichtum und Durchhaltevermögen sein. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichten von drei inspirierenden Frauen, die ihre ADHS-Diagnose nicht als Hindernis, sondern als Teil ihrer Identität angenommen haben und erfolgreich in ihrem Leben und Beruf sind.
1. Franka Frei: Eine deutsche Stimme für Diversität und Inklusion Franka Frei ist eine Autorin, Journalistin und Aktivistin aus Deutschland, die vor allem für ihr Buch „Periode ist politisch“ bekannt ist. Frei erhielt ihre ADHS-Diagnose erst im Erwachsenenalter und beschreibt ihre Kindheit und Jugend als eine Zeit, in der sie sich oft missverstanden fühlte. In einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“ sagte sie: „Ich hatte immer das Gefühl, anders zu sein, schneller zu denken, aber auch schnell gelangweilt zu sein.“ Die Diagnose ADHS half ihr, ihre eigene Geschichte besser zu verstehen und die Herausforderungen, die sie erlebt hatte, einzuordnen. Statt ADHS als Defizit zu sehen, nutzt sie die einzigartigen Stärken, die mit der Diagnose einhergehen – wie Hyperfokus und Kreativität – in ihrer Arbeit als Autorin und Aktivistin. Frei setzt sich leidenschaftlich für Themen wie Menstruationsgerechtigkeit und Inklusion ein und nutzt ihre Plattform, um Menschen über die Vielfalt neurologischer Unterschiede aufzuklären. Ihre Offenheit über ADHS hat vielen Frauen geholfen, ihre eigene Diagnose zu akzeptieren und als Teil ihrer Identität anzunehmen. 2. Simone Biles: Olympiasiegerin und Verfechterin für psychische Gesundheit Simone Biles, die amerikanische Turnerin und mehrfache Olympiasiegerin, hat ebenfalls offen über ihr Leben mit ADHS gesprochen. Biles erhielt ihre Diagnose bereits in der Kindheit und hat oft betont, wie ADHS ihre Konzentrationsfähigkeit und ihre Karriere beeinflusst hat. Sie verwendet die medikamentöse Behandlung, um ihre Symptome zu kontrollieren und ihre sportlichen Fähigkeiten zu maximieren. In einem Interview mit „The Guardian“ erzählte Biles, dass ADHS ihr geholfen habe, eine außergewöhnliche Konzentration und Entschlossenheit zu entwickeln, die für ihre sportlichen Erfolge von entscheidender Bedeutung waren. Ihre Geschichte zeigt, dass ADHS nicht nur ein Hindernis sein muss, sondern auch eine Quelle von Stärke und Fokus sein kann. Biles hat sich auch als Verfechterin für die psychische Gesundheit engagiert und die Wichtigkeit betont, sich selbst zu akzeptieren und die notwendige Unterstützung zu suchen. 3. Emma Watson: Schauspielerin, Aktivistin und Fürsprecherin für neurodivergente Frauen Emma Watson, die britische Schauspielerin und bekannte Aktivistin, hat offen über ihre Erfahrungen mit ADHS gesprochen. Watson, die für ihre Rolle als Hermine Granger in den „Harry Potter“-Filmen berühmt wurde, erhielt ihre Diagnose in jungen Jahren. In Interviews hat sie darüber gesprochen, wie sie Strategien entwickelt hat, um ihre Symptome zu bewältigen und gleichzeitig eine erfolgreiche Karriere in Hollywood zu verfolgen. Laut einem Bericht von „BBC News“ hat Watson ihre ADHS-Diagnose nie als etwas betrachtet, das sie zurückhält. Sie hat stattdessen gelernt, ihre einzigartigen Denkweisen und ihre hohe Energie als Vorteile zu nutzen. In ihrer Arbeit als Aktivistin für Frauenrechte und Bildung setzt sie sich dafür ein, das Bewusstsein für neurodivergente Frauen zu schärfen und Barrieren für alle Menschen mit neurologischen Unterschieden abzubauen. Die Geschichten von Franka Frei, Simone Biles und Emma Watson zeigen, dass ADHS nicht als reines Defizit gesehen werden muss. Im Gegenteil, es kann eine Quelle von Kreativität, Einfallsreichtum und unermüdlichem Engagement sein. Diese Frauen haben nicht nur ihre eigenen Herausforderungen gemeistert, sondern auch anderen geholfen, indem sie die Vielfalt der menschlichen Erfahrung anerkennen und feiern. Für Frauen mit ADHS ist es wichtig, ihre einzigartigen Stärken zu erkennen und Strategien zu entwickeln, die ihnen helfen, erfolgreich zu sein – sei es im persönlichen, beruflichen oder kreativen Bereich. Es gibt keine „Einheitsgröße“, wenn es darum geht, mit ADHS zu leben, und diese Geschichten sind ein Beweis dafür, dass es viele Wege gibt, die zum Erfolg führen. Quellen: „Franka Frei: Ich hatte immer das Gefühl, anders zu sein.“ Der Spiegel. (Interview) „Simone Biles: 'I feel like I would be a stronger athlete if I wasn't taking Ritalin'.“ The Guardian. „Emma Watson and the stigmas of ADHD.“ BBC News.
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September 2024
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