Vorweihnachtszeit: Die schönste Vorfreude oder der größte Stress? Wie Sie gut für sich sorgen können12/2/2024 Die Vorweihnachtszeit ist für viele eine magische Zeit. Lichterketten, der Duft nach Zimt und Vanille, Weihnachtsmärkte und die Vorfreude auf das Fest können uns ein wohliges Gefühl von Wärme und Geborgenheit schenken. Doch oft ist diese Zeit auch geprägt von Termindruck, hohen Erwartungen und einer scheinbar endlosen To-do-Liste. Zwischen Geschenkeinkäufen, Familienorganisation und Jahresabschluss im Beruf wird die besinnliche Zeit schnell zur stressigsten Phase des Jahres.
Wie können wir diese Balance finden? Und was tun, wenn der Stress überwiegt? 1. Eigene Erwartungen hinterfragen Ein häufiges Problem in der Vorweihnachtszeit sind die hohen Ansprüche, die wir an uns selbst stellen. Alles soll perfekt sein: das Festessen, die Geschenke, die Dekoration – und natürlich die Stimmung. Doch Perfektion ist nicht das Ziel, sondern die Freude an den kleinen Momenten. Fragen Sie sich: Worauf kommt es mir wirklich an? und Was darf in diesem Jahr auch mal einfach sein? 2. Zeit für sich selbst einplanen Inmitten von Vorbereitungen und Verpflichtungen bleibt die eigene Ruhe oft auf der Strecke. Planen Sie bewusst Momente ein, die nur für Sie gedacht sind. Ob ein Spaziergang, eine Tasse Tee mit einem guten Buch oder ein heißes Bad – diese kleinen Auszeiten geben Ihnen die Kraft, den Trubel besser zu meistern. 3. Delegieren lernen Häufig glauben wir, alles alleine schaffen zu müssen. Doch genau hier liegt ein Schlüssel zu weniger Stress: Überlegen Sie, welche Aufgaben Sie abgeben können. Vielleicht können Kinder beim Plätzchenbacken helfen, ein Familienmitglied den Baum schmücken oder Freunde eine gemeinsame Geschenkaktion starten. Teilen Sie die Verantwortung und genießen Sie das Gefühl von Gemeinschaft. 4. Grenzen setzen Die Vorweihnachtszeit bringt oft viele soziale Verpflichtungen mit sich: Weihnachtsfeiern, Familientreffen, Besuche auf den Märkten. Überlegen Sie, was wirklich wichtig ist und was Sie nur aus Pflichtgefühl tun würden. Nein zu sagen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine Form von Selbstfürsorge. 5. Den Fokus auf das Wesentliche legen Was bedeutet Weihnachten für Sie persönlich? Ist es die Zeit mit der Familie, das Teilen von Freude oder das bewusste Innehalten? Finden Sie Ihre persönliche Antwort und richten Sie Ihre Energie darauf aus. Manchmal hilft es, kleine Rituale zu etablieren, die Ihnen guttun – ob ein täglicher Adventskalender-Moment oder ein wöchentliches Treffen mit Menschen, die Ihnen wichtig sind. 6. Unterstützung suchen Wenn der Stress übermächtig wird, sprechen Sie mit Freunden, Familie oder einer Beraterin darüber. Oft hilft es, die eigene Perspektive zu reflektieren und neue Lösungswege zu finden. Kurz gesagt Die Vorweihnachtszeit muss nicht perfekt sein, um schön zu sein. Manchmal liegt die größte Magie in den unperfekten Momenten – im gemeinschaftlichen Lachen, in einem spontanen Besuch oder in der Ruhe einer Kerze, die still brennt. Sorgen Sie gut für sich, und machen Sie die Adventszeit zu Ihrer eigenen. Bleiben Sie achtsam mit sich selbst – das ist das größte Geschenk, das Sie sich machen können.
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Die dunklen Monate bringen für viele Frauen eine besondere Herausforderung mit sich: Wenn die Tage kürzer werden und das Sonnenlicht fehlt, können Müdigkeit, Antriebslosigkeit und eine gedrückte Stimmung die Folge sein – oft als „Winterblues“ bezeichnet. Diese Stimmungslage ist in der kalten Jahreszeit keine Seltenheit. Mit den richtigen Strategien lässt sich die eigene Stimmung jedoch positiv beeinflussen. Hier finden Sie einige hilfreiche Ansätze, um die dunkle Jahreszeit gut zu nutzen und mit mehr Energie und Gelassenheit durch den Winter zu kommen.
1. Licht als natürlicher Stimmungsaufheller Licht spielt eine entscheidende Rolle für die Stimmung und das Energielevel. Im Winter ist es besonders wertvoll, bewusst Licht in den Alltag zu integrieren. Frauen, die sich täglich für einen Spaziergang im Freien Zeit nehmen – idealerweise am Vormittag –, profitieren von der wohltuenden Wirkung des Tageslichts. Zusätzlich kann eine Tageslichtlampe unterstützend wirken und eine Quelle für natürliche Helligkeit schaffen. 2. Bewegung für neue Energie Gerade in der dunklen Jahreszeit ist es sinnvoll, regelmäßig Bewegung in den Alltag einzubauen. Schon leichte Bewegung, wie ein Spaziergang, Yoga oder Dehnübungen, kann den Kreislauf anregen und das Wohlbefinden steigern. Bewegung setzt Endorphine frei, die sogenannten „Glückshormone“, die Müdigkeit und Stimmungstiefs entgegenwirken. Eine kleine Einheit am Tag kann die Energie und die Stimmung langfristig positiv beeinflussen. 3. Ernährungsbalance – ohne Verzicht Viele Menschen neigen im Winter dazu, vermehrt Süßes oder Kohlenhydrate zu essen. Das ist ganz natürlich, doch eine gesunde Balance kann den Blutzuckerspiegel stabil halten und Energie schenken. Eine bewusste, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung mit Obst, Gemüse, Nüssen und Vollkornprodukten hilft, den Körper zu unterstützen und Tiefs vorzubeugen. Ein maßvoller Genuss ohne extremes Verzichten kann dabei helfen, sich auch in der kalten Jahreszeit vital zu fühlen. 4. Soziale Kontakte – gemeinsam durch den Winter Während des Winters ist es häufig verlockend, sich zurückzuziehen, doch das kann das Gefühl der Einsamkeit verstärken. Gerade für Frauen, die sich gern auf Rückzug besinnen, ist es hilfreich, regelmäßige Treffen oder Austauschmöglichkeiten mit Freunden oder der Familie einzuplanen. Ein gemeinsames Gespräch oder ein kleiner Ausflug können die Stimmung heben und geben das Gefühl von Verbundenheit und Unterstützung. 5. Wärmende Rituale im Alltag integrieren Um den Winter bewusst als eine Zeit der Gemütlichkeit und Selbstfürsorge zu gestalten, können kleine Rituale helfen. Dies könnten Momente sein, in denen man eine Tasse Tee genießt, ein gutes Buch liest oder sich ein warmes Bad gönnt. Diese „Wärme“-Rituale laden dazu ein, sich selbst Zeit zu schenken und das Tempo bewusst zu reduzieren. Eine regelmäßige Auszeit kann helfen, den Winter als eine positive Zeit der inneren Ruhe und Kraftschöpfung zu erleben. 6. Achtsamkeit und Selbstfürsorge kultivieren In der Dunkelheit des Winters liegt eine besondere Chance für Achtsamkeit und Selbstfürsorge. Dies kann bedeuten, kleine Momente der Ruhe zu nutzen, um das Positive im Alltag bewusster wahrzunehmen. Methoden wie Atemübungen, ein Achtsamkeitstagebuch oder kleine Meditationen geben Halt und ermöglichen einen positiven Fokus. Auch eine kleine Dankbarkeitsliste am Ende des Tages kann helfen, das Wohlbefinden zu fördern und den Winter als Gelegenheit zur Besinnung und Selbststärkung zu sehen. Falls die beschriebenen Strategien keine Erleichterung bringen oder die Niedergeschlagenheit sehr stark ausgeprägt ist, könnte es sinnvoll sein, einen Allgemeinmediziner oder Psychiater zu konsultieren. Besonders dann, wenn zusätzliche Anzeichen wie anhaltende Schlafstörungen, Hoffnungslosigkeit oder sozialer Rückzug auftreten und den Alltag erheblich beeinträchtigen. Ein professionelles Gespräch kann klären, ob es sich um eine normale saisonale Verstimmung handelt oder ob weitere Unterstützung hilfreich wäre. In einer Welt, die uns ständig fordert, scheint es oft, als hätten wir keine Zeit für uns selbst. Beruf, Familie, Partnerschaft und Freundschaften – all diese Bereiche fordern Aufmerksamkeit und Energie. Besonders für Frauen, die häufig mehrere Rollen gleichzeitig ausfüllen, kann dies belastend sein. Hier kommt das Konzept der Psychohygiene ins Spiel, das ich in meinem Coaching anbiete, speziell für Frauen, die sich ein Leben im Einklang mit sich selbst wünschen.
Was ist Psychohygiene und warum ist sie wichtig? Psychohygiene bezeichnet die „Hygiene“ für unsere psychische Gesundheit. So wie wir uns regelmäßig die Hände waschen, sollten wir auch unsere Gedanken und Emotionen regelmäßig klären und pflegen. Psychohygiene umfasst Methoden, die uns helfen, besser mit Stress umzugehen, unseren inneren Dialog zu verstehen und zu steuern und emotionale Belastungen zu bewältigen. Für viele Frauen kann das eine Art „Reset“ sein, um wieder Energie und Klarheit zu gewinnen. Gerade in unserer hektischen Zeit leiden viele Frauen unter den Folgen von Dauerstress: Schlafprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten oder das Gefühl, im Alltag den eigenen Bedürfnissen nicht gerecht zu werden. Psychohygiene bietet uns die Möglichkeit, bewusst innezuhalten und uns zu fragen: „Wie geht es mir wirklich, und was brauche ich?“ Wie kann Psychohygiene im Coaching helfen? Im Coaching schaffen wir gemeinsam Raum für dich und deine Bedürfnisse. Wir arbeiten daran, das Bewusstsein für deine inneren Muster zu schärfen und dich darin zu unterstützen, eine Routine der Selbstfürsorge zu entwickeln. Ziel ist es, dass du dich selbst besser verstehst und lernst, achtsam mit deinen Ressourcen umzugehen. Einige der Methoden, die ich im Coaching anwende, sind:
Tipps zur Psychohygiene im Alltag Hier sind einige Tipps, die du direkt in deinen Alltag integrieren kannst, um mehr Leichtigkeit und Ausgeglichenheit zu finden:
Psychohygiene ist mehr als nur eine Sammlung von Techniken – es ist eine Haltung gegenüber sich selbst. Es ist die Entscheidung, für das eigene Wohl zu sorgen, mit all den kleinen, aber wirkungsvollen Schritten, die wir Tag für Tag tun können. Wenn sie neugierig sind und sie sich selbst wieder näherkommen möchten, lade ich sie ein, sich bei mir zu melden. Lassen sie uns gemeinsam an ihrem inneren Gleichgewicht arbeiten – für mehr Leichtigkeit, Kraft und Freude im Leben. Stress ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Herausforderungen oder Bedrohungen. Er aktiviert das sogenannte „Kampf-oder-Flucht“-System, das ursprünglich dazu diente, uns vor Gefahren zu schützen. Heute entsteht Stress jedoch meist durch Alltagssituationen, wie Zeitdruck, hohe Erwartungen oder zwischenmenschliche Konflikte, bei denen der Körper die gleiche Reaktion zeigt, obwohl keine unmittelbare Bedrohung besteht.
Was passiert im Körper bei Stress? Wenn wir gestresst sind, schüttet unser Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Diese sorgen dafür, dass das Herz schneller schlägt, der Blutdruck steigt und die Muskeln angespannt sind. Kurzfristig hilft uns das, wachsam und leistungsfähig zu sein. Doch wenn Stress chronisch wird, kann er langfristig negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wie Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden oder sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wie erkennen wir Stress? Oftmals bemerken wir Stress nicht direkt, da er sich schleichend aufbaut. Zu den typischen Anzeichen zählen: Körperliche Symptome: Verspannungen, Kopfschmerzen, Magenprobleme, Herzrasen Emotionale Anzeichen: Reizbarkeit, Erschöpfung, Nervosität, Gefühl der Überforderung Kognitive Symptome: Konzentrationsprobleme, ständiges Grübeln, Gedankenkreisen Verhaltensänderungen: Schlafprobleme, vermehrtes Rauchen, ungesunde Essgewohnheiten Stress verstehen: Der Unterschied zwischen positivem und negativem Stress Nicht jeder Stress ist schädlich. Positiver Stress, auch Eustress genannt, tritt auf, wenn wir uns Herausforderungen stellen, die uns motivieren und antreiben. Dieser Stress verschafft uns Energie und fördert unsere Leistungsfähigkeit. Negativer Stress oder Distress hingegen tritt auf, wenn die Anforderungen zu hoch sind und wir das Gefühl haben, die Kontrolle zu verlieren. Hier beginnt der Stress, schädlich zu wirken. Wie entsteht Stress? Stress entsteht, wenn wir eine Situation als belastend und überfordernd erleben. Dabei spielen sowohl äußere Faktoren (z. B. Arbeitslast, Konflikte) als auch innere Faktoren (z. B. Perfektionismus, hoher Leistungsdruck) eine Rolle. Besonders innere Einstellungen, wie der Wunsch, alles perfekt machen zu wollen, können Stress verstärken. Wege zur Stressbewältigung Kognitive Umstrukturierung: Unsere Gedanken beeinflussen, wie stark wir Stress empfinden. Indem wir stressauslösende Gedanken hinterfragen („Ist es wirklich so schlimm?“), können wir den Druck vermindern. Entspannungstechniken: Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, das Stressniveau zu senken. Zeitmanagement: Eine bessere Planung des Alltags kann Überforderung reduzieren. Wichtig ist, realistische Ziele zu setzen und Pausen einzuplanen. Soziale Unterstützung: Gespräche mit Freunden, Familie oder einem Coach können entlasten und neue Perspektiven eröffnen. Stress ist also eine normale Reaktion, die wir alle erleben. Der Schlüssel liegt darin, die eigene Wahrnehmung zu schulen, um negative Stressquellen frühzeitig zu erkennen und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Selbstorganisation und Struktur im Alltag: Strategien für Frauen mit neurodiversen Herausforderungen9/27/2024 Viele Frauen, die sich in ihrem Alltag mit Symptomen wie innerer Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und Überforderung konfrontiert sehen, erleben oft das Gefühl, dass alles aus den Fugen gerät. Besonders, wenn Aufgaben unerwartet auftauchen oder Prioritäten sich verschieben, kann es schwerfallen, die Kontrolle zu behalten. Doch mit ein paar einfachen Strategien lässt sich Schritt für Schritt mehr Struktur in den Alltag bringen.
To-do-Listen für mehr Struktur Ein erster, einfacher Ansatz ist das Führen einer To-do-Liste, die nicht nur Aufgaben, sondern auch Pausenzeiten einplant. Indem man realistische Ziele für den Tag setzt und Erfolge, auch kleine, bewusst wahrnimmt, lässt sich der Tag übersichtlicher gestalten. Fokus behalten trotz Ablenkungen Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Umgang mit Ablenkungen. Hier hilft es, klare Zeitblöcke für bestimmte Tätigkeiten festzulegen. Zum Beispiel könnten 25-Minuten-Intervalle intensiver Arbeit (Pomodoro-Technik) durch kurze Pausen unterbrochen werden, um den Fokus beizubehalten. Ablenkungen wie Social Media können in diesen Pausen „erlaubt“ werden, bleiben aber außerhalb der Arbeitsphasen tabu. Emotionale Selbstfürsorge nicht vergessen Ein oft übersehener Aspekt ist die emotionale Selbstfürsorge. Sich selbst Fehler zu verzeihen und Selbstakzeptanz zu üben, kann den Druck verringern. Kleine Erfolge sollten bewusst gefeiert werden, um die Motivation aufrechtzuerhalten. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) wird oft als eine Herausforderung angesehen, die es zu überwinden gilt. Für viele Frauen, die mit ADHS leben, kann es jedoch auch eine Quelle von Kreativität, Einfallsreichtum und Durchhaltevermögen sein. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichten von drei inspirierenden Frauen, die ihre ADHS-Diagnose nicht als Hindernis, sondern als Teil ihrer Identität angenommen haben und erfolgreich in ihrem Leben und Beruf sind.
1. Franka Frei: Eine deutsche Stimme für Diversität und Inklusion Franka Frei ist eine Autorin, Journalistin und Aktivistin aus Deutschland, die vor allem für ihr Buch „Periode ist politisch“ bekannt ist. Frei erhielt ihre ADHS-Diagnose erst im Erwachsenenalter und beschreibt ihre Kindheit und Jugend als eine Zeit, in der sie sich oft missverstanden fühlte. In einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“ sagte sie: „Ich hatte immer das Gefühl, anders zu sein, schneller zu denken, aber auch schnell gelangweilt zu sein.“ Die Diagnose ADHS half ihr, ihre eigene Geschichte besser zu verstehen und die Herausforderungen, die sie erlebt hatte, einzuordnen. Statt ADHS als Defizit zu sehen, nutzt sie die einzigartigen Stärken, die mit der Diagnose einhergehen – wie Hyperfokus und Kreativität – in ihrer Arbeit als Autorin und Aktivistin. Frei setzt sich leidenschaftlich für Themen wie Menstruationsgerechtigkeit und Inklusion ein und nutzt ihre Plattform, um Menschen über die Vielfalt neurologischer Unterschiede aufzuklären. Ihre Offenheit über ADHS hat vielen Frauen geholfen, ihre eigene Diagnose zu akzeptieren und als Teil ihrer Identität anzunehmen. 2. Simone Biles: Olympiasiegerin und Verfechterin für psychische Gesundheit Simone Biles, die amerikanische Turnerin und mehrfache Olympiasiegerin, hat ebenfalls offen über ihr Leben mit ADHS gesprochen. Biles erhielt ihre Diagnose bereits in der Kindheit und hat oft betont, wie ADHS ihre Konzentrationsfähigkeit und ihre Karriere beeinflusst hat. Sie verwendet die medikamentöse Behandlung, um ihre Symptome zu kontrollieren und ihre sportlichen Fähigkeiten zu maximieren. In einem Interview mit „The Guardian“ erzählte Biles, dass ADHS ihr geholfen habe, eine außergewöhnliche Konzentration und Entschlossenheit zu entwickeln, die für ihre sportlichen Erfolge von entscheidender Bedeutung waren. Ihre Geschichte zeigt, dass ADHS nicht nur ein Hindernis sein muss, sondern auch eine Quelle von Stärke und Fokus sein kann. Biles hat sich auch als Verfechterin für die psychische Gesundheit engagiert und die Wichtigkeit betont, sich selbst zu akzeptieren und die notwendige Unterstützung zu suchen. 3. Emma Watson: Schauspielerin, Aktivistin und Fürsprecherin für neurodivergente Frauen Emma Watson, die britische Schauspielerin und bekannte Aktivistin, hat offen über ihre Erfahrungen mit ADHS gesprochen. Watson, die für ihre Rolle als Hermine Granger in den „Harry Potter“-Filmen berühmt wurde, erhielt ihre Diagnose in jungen Jahren. In Interviews hat sie darüber gesprochen, wie sie Strategien entwickelt hat, um ihre Symptome zu bewältigen und gleichzeitig eine erfolgreiche Karriere in Hollywood zu verfolgen. Laut einem Bericht von „BBC News“ hat Watson ihre ADHS-Diagnose nie als etwas betrachtet, das sie zurückhält. Sie hat stattdessen gelernt, ihre einzigartigen Denkweisen und ihre hohe Energie als Vorteile zu nutzen. In ihrer Arbeit als Aktivistin für Frauenrechte und Bildung setzt sie sich dafür ein, das Bewusstsein für neurodivergente Frauen zu schärfen und Barrieren für alle Menschen mit neurologischen Unterschieden abzubauen. Die Geschichten von Franka Frei, Simone Biles und Emma Watson zeigen, dass ADHS nicht als reines Defizit gesehen werden muss. Im Gegenteil, es kann eine Quelle von Kreativität, Einfallsreichtum und unermüdlichem Engagement sein. Diese Frauen haben nicht nur ihre eigenen Herausforderungen gemeistert, sondern auch anderen geholfen, indem sie die Vielfalt der menschlichen Erfahrung anerkennen und feiern. Für Frauen mit ADHS ist es wichtig, ihre einzigartigen Stärken zu erkennen und Strategien zu entwickeln, die ihnen helfen, erfolgreich zu sein – sei es im persönlichen, beruflichen oder kreativen Bereich. Es gibt keine „Einheitsgröße“, wenn es darum geht, mit ADHS zu leben, und diese Geschichten sind ein Beweis dafür, dass es viele Wege gibt, die zum Erfolg führen. Quellen: „Franka Frei: Ich hatte immer das Gefühl, anders zu sein.“ Der Spiegel. (Interview) „Simone Biles: 'I feel like I would be a stronger athlete if I wasn't taking Ritalin'.“ The Guardian. „Emma Watson and the stigmas of ADHD.“ BBC News. In den letzten Jahren hat die Präsenz von ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) in den Medien deutlich zugenommen. Es könnte der Eindruck entstehen, dass ADHS zu einem neuen „Trend“ geworden ist, über den immer häufiger gesprochen wird. Doch diese verstärkte Aufmerksamkeit hat tiefere Gründe, die weit über eine einfache Modeerscheinung hinausgehen.
Ein wichtiger Faktor für die wachsende Sichtbarkeit von ADHS ist die Verbesserung in der Diagnostik und der allgemeinen Aufklärung. Noch vor einigen Jahrzehnten wurden die Symptome von ADHS oft übersehen oder falsch interpretiert. Viele Menschen, die heute im Erwachsenenalter eine ADHS-Diagnose erhalten, haben ihre Kindheit und Jugend ohne die richtige Unterstützung verbracht. Das lag vor allem daran, dass das Bewusstsein für diese Störung damals wesentlich geringer war. Dank der Fortschritte in der Forschung und der Entwicklung besserer Diagnosewerkzeuge wird ADHS heute häufiger erkannt. Dies führt dazu, dass mehr Menschen über ihre Erfahrungen sprechen und die Medien das Thema vermehrt aufgreifen. Ein weiterer Grund für die zunehmende Präsenz von ADHS in der Öffentlichkeit ist die Rolle der sozialen Medien. Plattformen wie Instagram, TikTok und Twitter bieten Betroffenen die Möglichkeit, ihre persönlichen Geschichten und Erfahrungen zu teilen. Dadurch entstehen Gemeinschaften, in denen Menschen mit ähnlichen Herausforderungen Unterstützung finden. Diese Online-Communities tragen maßgeblich dazu bei, dass ADHS heute nicht mehr als seltene oder isolierte Störung wahrgenommen wird, sondern als weit verbreitetes Thema, das viele Menschen betrifft. Die erhöhte Sichtbarkeit in den sozialen Medien hat auch dazu geführt, dass ADHS in den traditionellen Medien verstärkt thematisiert wird. Die veränderten gesellschaftlichen Bedingungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. In unserer modernen Welt, die von digitalen Technologien und einer ständigen Informationsflut geprägt ist, sind die Anforderungen an Aufmerksamkeit und Selbstorganisation gestiegen. Menschen mit ADHS haben es oft schwer, mit diesen Anforderungen Schritt zu halten, was ihre Symptome sichtbarer macht. Diese Sichtbarkeit führt dazu, dass mehr über ADHS gesprochen wird, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den Medien. Die zunehmende Auseinandersetzung mit psychischen Gesundheitsthemen hat ebenfalls dazu beigetragen, dass ADHS heute häufiger thematisiert wird. Darüber hinaus hat die wissenschaftliche Forschung zu ADHS in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Neue Erkenntnisse über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten haben das Verständnis von ADHS erweitert und vertieft. Diese Fortschritte werden in wissenschaftlichen Publikationen und Medienberichten aufgegriffen und tragen dazu bei, das Thema im öffentlichen Bewusstsein zu verankern. Auch das allgemeine Interesse an psychischer Gesundheit ist gestiegen, was dazu führt, dass ADHS stärker ins Blickfeld gerückt ist. Trotz dieser Fortschritte gibt es nach wie vor Missverständnisse und Kontroversen rund um ADHS. Einige Menschen sind der Meinung, dass ADHS überdiagnostiziert wird oder dass es sich um eine Erfindung der Pharmaindustrie handelt. Solche kritischen Ansichten führen zu Diskussionen in den Medien, die das Thema weiter in den Vordergrund rücken. Auch wenn diese Debatten manchmal problematisch sind, tragen sie doch dazu bei, dass sich mehr Menschen mit ADHS auseinandersetzen und nach Informationen suchen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die verstärkte Präsenz von ADHS in den Medien kein bloßer Trend ist. Vielmehr handelt es sich um das Ergebnis verbesserter Diagnosemethoden, einer zunehmenden öffentlichen Diskussion über psychische Gesundheit und den Einfluss sozialer Medien. ADHS wird heute besser verstanden und häufiger diagnostiziert, was dazu führt, dass das Thema vermehrt in den Fokus rückt und Menschen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. **Quellen:** 1. Polanczyk, G. V., Willcutt, E. G., Salum, G. A., Kieling, C., & Rohde, L. A. (2014). "ADHD Prevalence Estimates Across Three Decades: An Updated Systematic Review and Meta-regression Analysis." International Journal of Epidemiology, 43(2), 434-442. 2. Faraone, S. V., & Biederman, J. (2016). "The Global Prevalence of ADHD: A Review and Update." World Psychiatry, 15(1), 3-10. 3. Hinshaw, S. P., & Scheffler, R. M. (2014). "The ADHD Explosion: Myths, Medication, Money, and Today’s Push for Performance." Oxford University Press. ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) wird oft als eine Störung wahrgenommen, die hauptsächlich bei Jungen und Männern auftritt. Diese Wahrnehmung hat dazu geführt, dass ADHS bei Frauen lange Zeit weniger diagnostiziert und verstanden wurde. Dabei gibt es deutliche Unterschiede in der Art und Weise, wie sich ADHS bei Frauen im Vergleich zu Männern manifestiert.
1. Unterschiede in den SymptomenADHS wird traditionell in zwei Haupttypen unterteilt: den hyperaktiven/impulsiven Typ und den unaufmerksamen Typ. Während Jungen und Männer häufiger den hyperaktiven/impulsiven Typ zeigen, der sich durch auffälliges Verhalten und Hyperaktivität auszeichnet, neigen Frauen eher zum unaufmerksamen Typ. Dieser äußert sich durch Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Träumerei und Vergesslichkeit. Da die Symptome bei Frauen oft weniger auffällig sind, werden sie häufig als weniger problematisch angesehen und übersehen. Frauen neigen dazu, ihre Unaufmerksamkeit und ihre Schwierigkeiten zu verstecken, was oft dazu führt, dass sie erst später im Leben, wenn überhaupt, diagnostiziert werden . 2. Soziale und emotionale AuswirkungenFrauen mit ADHS erleben oft intensivere emotionale Schwankungen und eine größere Empfindsamkeit gegenüber sozialer Ablehnung. Sie können sich schneller überfordert fühlen und neigen dazu, soziale Interaktionen zu meiden, was zu Isolation führen kann. Darüber hinaus haben viele Frauen mit ADHS Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu regulieren, was in der Gesellschaft oft als „überemotional“ oder „zu sensibel“ wahrgenommen wird . Ein weiteres bedeutendes Problem ist die hohe Selbstkritik. Frauen mit ADHS sind sich oft ihrer Schwierigkeiten bewusst, fühlen sich aber gleichzeitig schuldig und schämen sich dafür. Dies kann zu einem verminderten Selbstwertgefühl und erhöhten Risiken für Depressionen und Angststörungen führen . 3. Herausforderungen im AlltagWährend Männer mit ADHS oft durch impulsives Verhalten und körperliche Unruhe auffallen, kämpfen Frauen eher mit der Organisation ihres Alltags. Das Management von Haushalt, Beruf und sozialen Verpflichtungen kann für Frauen mit ADHS eine erhebliche Herausforderung darstellen. Sie fühlen sich häufig überfordert und haben Schwierigkeiten, Prioritäten zu setzen, was zu chronischer Erschöpfung führen kann. Viele Frauen kompensieren ihre ADHS-bedingten Schwierigkeiten durch übermäßigen Perfektionismus, was auf Dauer zu einem Gefühl der Erschöpfung und Unzufriedenheit führt. Diese ständige Überforderung kann auch zu einem Burnout führen, insbesondere wenn die ADHS nicht diagnostiziert oder behandelt wird . 4. Spätere Diagnose und MissverständnisseAufgrund der Unterschiede in den Symptomen und dem gesellschaftlichen Verständnis von ADHS werden Frauen oft erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, wenn die Symptome ihr Leben erheblich beeinträchtigen. Viele Frauen erhalten erst dann eine Diagnose, nachdem sie jahrelang wegen Depressionen, Angstzuständen oder anderen psychischen Problemen behandelt wurden, die tatsächlich durch unbehandelte ADHS verursacht oder verstärkt wurden. Es gibt auch eine Tendenz, die Symptome von Frauen als Persönlichkeitsmerkmale abzutun – sie gelten als „träumerisch“, „chaotisch“ oder „zu sensibel“, anstatt als jemand, der an einer ernsthaften neurologischen Störung leidet. Dies führt oft dazu, dass Frauen nicht die notwendige Unterstützung erhalten . 5. Behandlung und UnterstützungDie Behandlung von ADHS bei Frauen erfordert oft einen anderen Ansatz als bei Männern. Neben medikamentöser Therapie sind psychologische Beratung und Coaching besonders wichtig, um Frauen dabei zu helfen, ihre Symptome zu verstehen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln. Unterstützung bei der Organisation des Alltags, der Emotionsregulation und dem Aufbau eines stabilen Selbstwertgefühls sind entscheidende Elemente einer erfolgreichen Behandlung. QUELLEN Hirvikoski, T., & Jokinen, J. (2012). Adults with ADHD: Sexual behavior, psychiatric symptoms, and social adjustment. Neuropsychiatric Disease and Treatment, 8, 1-8. Quinn, P. O., & Madhoo, M. (2014). A Review of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in Women and Girls: Uncovering This Hidden Diagnosis. The Primary Care Companion for CNS Disorders, 16(3). Nadeau, K. G., Littman, E., & Quinn, P. (Eds.). (1999). Understanding Women with AD/HD. Advantage Books. Biederman, J., Faraone, S. V., Monuteaux, M. C., Bober, M., & Cadogen, E. (2004). Gender Effects on Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder in Adults, Revisited. Biological Psychiatry, 55(7), 692-700. |